Wettbewerb Baukultur 2019

natürlich.nachhaltig.Baukultur in Brandenburg

Das UNESCO Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin dient dem Schutz einer "in Mitteleuropa einzigartigen Kulturlandschaft". Siedlungen, Gehöfte und Gebäude und deren typische oft historische Umgebung sind ein wesentlicher Teil der Kulturlandschaft des Biosphärenreservats, die auch von Gästen hoch geschätzt wird. Attraktive Siedlungen sind nicht nur identitätsstiftend, sie leisten darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zum nachhaltigen Tourismus. Damit tragen sie zum Werterhalt der Grundstücke sowie zur Nachfrage von interessierten Neubürgern bei. Typische Siedlungs- und Gebäudeformen zu erhalten und angepasst zu entwickeln ist eine anspruchsvolle Aufgabe.

 

Der Nachhaltigkeitspreis des Landes Brandenburg wurde 2019 auf dem Gebiet der Baukultur vergeben. Hierzu lobten die drei Biosphärenreservate Brandenburgs diesen regionalen Baukulturwettbewerb aus. Der Wettbewerb zeichnete besonders gut gelungene private oder öffentliche Projekte auf dem Gebiet der Landschaftsplanung, des Städtebaus und der Architektur aus, die ein bedeutendes Engagement für den Erhalt und die Weiterentwicklung guter Baukultur in den Regionen zeigen und prämierte die nachhaltige Bewahrung und behutsame Entwicklung der Städte und Dörfer wie auch der Natur- und Kulturlandschaften.

 

Aktivitäten zur Baukultur haben in Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin schon eine kleine Tradition. So wurden in den Jahren 2003 und 2013 bereits Bauherren-Wettbewerbe durchgeführt, die auf ein breites Interesse gestoßen sind. Auch sind auch einige Publikationen zur Baukultur entstanden. Höhepunkt dieser Aktivitäten war die Teilnahme der Region an einem bundesweiten Modellvorhaben zu „Baukultur und Tourismus“, das 2019 abgeschlossen wurde (siehe: www.schorfheide-chorin-biosphaerenreservat.de/baukultur).

Die Preisverleihung zum Wettberwerb Baulkultur 2019

"Wettbewerb Baukultur 2019" im UNESCO-Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin und Umgebung

Wer konnte Teilnehmen?

Aufgerufen waren Bauherren, Architekten, Ingenieure, Privatpersonen, Gebietskörperschaften, Kommunen und juristische Personen wie Wohnungsbaugesellschaften und –genossenschaften, Baugemeinschaften, Vereine sowie Baukulturinitiativen. Die Zuordnung zu den Teilnehmendengruppen erfolgte gemäß der Angabe in der eingereichten Arbeit durch die Jury.

Die Kategorien des Wettbwerbs

In dem diesjährigen Wettbewerb konnten Objekte, Projekte und Ideen in verschiedenen Kategorien eingereicht werden:

  • Behutsamer Umgang mit dem Bestand ("Regionaltypische Bestandssanierung")

  • Neubau im Kontext zur Baukultur im Biosphärenreservat und der Umgebung  ("Regionale Baukultur")

  • Bewahrung und Entwicklung des Ortsbildes

  • Garten- und Landschaftsgestaltung  

  • Sonderkategorie: Ideen und Projektplanungen

 

Die Kriterien des Wettbwerbs

Bei der Bewertung spielen der Bezug des Werks oder der Idee zum Biosphärenreservat, die Einordnung des Werkes in den Kontext des Ortes, der Region und der Kulturlandschaft sowie die Qualität der Umsetzung (gestalterisch, funktional, technisch, bauphysikalisch, wirtschaftlich, energetisch, biologisch, ökologisch und sozial) eine Rolle.

Die Bewertung orientiert sich u. a. an der:

  • Bewahrung und behutsamen Entwicklung der Siedlungsformen und Ortsbilder im Biosphärenreservat und der Umgebung,

  • Behutsamen Bauweise und an ortsbildprägenden Gebäudefluchten,

  • Anwendung nachhaltiger, ortstypischer Baustoffe, Berücksichtigung ökologischer und gesundheitlicher Aspekte des Bauens,

  • energetischen Modernisierung, Energieverbrauchsminimierung und Einsatz erneuerbarer Energien,

  • handwerklichen und materialgerechten Bauweise und Ausführungsqualität,

  • gestalterischen Einbindung des Gebäudes in den Kontext der Umgebung,

  • Umsetzung von Artenschutzmaßnahmen am Gebäude oder in dessen Umgebung (z.B. für Vögel, Fledermäuse, Insekten, Wildpflanzen,

  • gesellschaftlichen und sozialen Relevanz

  • Beitrag des Werks oder der Idee zur nachhaltigen Entwicklung der Biosphärenregion.

Weitergehende Informationen finden Sie rechts in unserem "Download-Bereich"

Die Jury

Die Arbeiten wurden von einer unabhängigen sowie fachlich sachlich kompetenten Jury beurteilt. Der Jury gehörten Vertreter*innen einer Architektenkammer sowie von Kommunalverwaltungen, öffentliche bzw. zivilgesellschaftliche Organisationen oder Personen, die der Region, der Nachhaltigkeit oder der Baukultur in besonderem Maße verpflichtet sind, an.

Alle Einsender wurden zur Abschlussveranstaltung mit Prämierung der Beiträge eingeladen, die am 13. Dezember 2019 in Angermünde stattfinden wird.

Die Sieger

Ausgezeichnet wurden:

- in der Kategorie „Regionaltypische Bestandssanierung“ die Gutsanlage Groß Fredenwalde, ein Dreiseithof in Lunow, der ehemalige Gasthof „Alter Krug“ in Friedenwalde und Gebäude des Gasthofs zum „Grünen Baum“ in Boitzenburg.

- in der Kategorie „Neubau“ ein Wohnhaus in Lunow-Stolzenhagen im traditionellen Stil und ein modernes Landhaus in Niedrigenergiebauweise / Holzbauweise in Crussow aus.

- in der Kategorie „Bewahrung und Entwicklung des Ortsbilds“ die Stadt Templin für das Ensemble Bebersee im Ortsteil Groß-Dölln. Besonders positiv wurde auch der Erhalt des alten Linden-Bestandes und der Sandstraße .

- in der Kategorie „Garten- und Landschaftsgestaltung“ wurde der öffentlich zugängliche Schaugarten Atelier Zachariashof in Ihlow ausgezteichnet.

Ein Novum ist die Auszeichnung bereits in der Entstehung befindliche Projekte in der neuen Kategorie „Ideenskizzen und Projektpläne“. Ausgezeichnet wurde das Konzept für die Ausbildungsstätte für traditionelles Handwerk Klockowhof in Niederfinow.

Eine besondere Auszeichnung erhielten sechs Wettbewerbsbeiträge für die modellhafte Verknüpfung der herkömmlichen Bauaufgaben mit den Nachhaltigkeitsthemen wie dem Einsatz erneuerbarer Energien, der Verwendung von nachhaltigen Baustoffen oder entsprechenden bürgerschaftlichen Aktivitäten.

Die Wettbewerbsbeiträge sind ein Ausdruck der Entwicklung der Baukultur im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin und seiner Umgebung. Mit einem Preisgeld von insgesamt 5.000 Euro im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin unterstützt der Nachhaltigkeitspreis des Landes Brandenburg Initiativen vor Ort und will über den Wettbewerb hinaus langfristig motivierend wirken.

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