Rundwanderweg Grünes Buchenblatt
Der 7 Kilometer lange Rundweg beginnt in Groß-Ziethen am Besucher- und Informationszentrum Geopark und führt vorbei am lebensgroßen Mammut Georg. Zunächst geht es durch den Erlebnisort Sperlingsherberge, eine offengelassenen, unter Schutz stehenden Steinschlägergrube. Riesige Findlinge zeugen von den Kräften der Eiszeit. Eine Findlingssonnenuhr und Skulpturen warten auf Entdecker. Nach wenigen Schritten tauchen Sie ein in das Weltnaturerbe-Teilgebiet Grumsin. Im Wald verläuft der Weg, wie der des Gelben Buchenblattes, durch die Pufferzone. Hier ist bei forstlicher Nutzung eine Vielfalt der Buchenwaldstadien zu sehen.
Später wandern Sie an der Grenze des Weltnaturerbe entlang und können durch Buchenbestände in der Optimalphase, dem bekannten Buchen-Hallenwald, in die Tiefe des Waldes schauen. Aus die Wanderer warten außerdem Moore, Waldseen, Erlenbrüche und vielfältige Baumformen. Der Weg verläuft schließlich auf einer alten Pflasterstraße entlang der Kernzone des Grumsins.
Start & Ziel
Groß-Ziethen
Länge
7,2 km
GPS-Track
Download (KML-Datei)
Hinweis: Mit dem angebotenen Download erhalten Sie die Möglichkeit, den Wanderweg in einer digitalen Karte (Google Earth, Google Maps) bzw. einem GPS-Gerät darstellen zu lassen. Die bereit gestellten GPS-Tracks dürfen zu privaten Zwecken genutzt werden. Alle enthaltenen Angaben erfolgen ohne Gewähr. Aus Sicherheitsgründen sollten GPS-Tracks nur in Verbindung mit geeignetem Kartenmaterial genutzt werden.
Sehenswertes auf der Wanderung von Nord nach Süd
1. Ausblick auf die Große Wiese Altkünkendorf: Am besten mit einem Fernglas lassen wir den Blick über die ausgedehnte ehemalige Wiese schweifen, die inzwischen ein Gewässer ist – Wasserrückhaltung hat den ursprünglichen See wieder entstehen lassen.
2. Im Bauernwald: Die Bauern nutzten ihren Wald oft nur gelegentlich und ließen wachsen, was da wollte. Auch krumme und mehrstämmige Kiefern erhielten ihr Lebensrecht und beeindrucken heute mit skurrilen Formen, die die Phantasie anregen.
3. Stopp auf der Kreuzung und Blick auf die Pflasterstraße zu unseren Füßen: Jeder Stein wurde per Hand verlegt, aufgelesen im umgebenden Wald. Die Eiszeit hat sie hergebracht, und Menschen haben die Steine über Jahrhunderte genutzt als kostenloses Baumaterial, aber die Arbeit mit ihnen war schwer.
4. Ein Erlenbruch wie aus dem Bilderbuch fesselt die Blicke.
5. Wo östlich des Weges ein alter Pfad ins Weltnaturerbe abzweigt, ist das Gelände westlich vom Pflaster stark geneigt, fast steil geht es hinunter zu einem viel tiefer liegenden ausgedehnten Moor - ebenfalls ein Erlenbruch. Der steile Hang trägt reichlich Weißmoos, dessen halbkugelige Polster gern in der Weihnachtszeit in unseren Adventsgestecken erscheinen.
6. Buchenjugend nennt sie der Forstmann: Dicht an dicht stehen junge Bäume, drängen fast auf den Weg. Sie nutzten die Lücke im Blätterdach, die entstand, als ein alter Baum stürzte. Dann schießen hunderte junger Bäume in die Höhe und ringen um das Sonnenlicht – wer die besten Anlagen mitbringt, der wird als Erster oben ankommen und die Lücke wieder schließen.
6a. Der Treffpunkt im Weltnaturerbe: ein Kunstort als „Verabredungsort“ lädt zum Verweilen und Nachdenken ein. Er verweist unaufdringlich zum Einen auf das Einssein des Menschen mit der Natur und zum Andern auf die Zugehörigkeit des Grumsin zum europäischen Weltnaturerbe der Rotbuchenwälder.
7. Durch die Buchenstämme hindurch lächelt der Große Schwarze See. Ursprünglich ohne Abfluss, hat der Mensch ihn mit einem Graben versehen und den Wasserstand gesenkt. Trotzdem hat er seinen unberührten Charakter bewahrt, und gelegentliche Angler genießen seinen Zauber, buchtenreich und mit dichtem Pflanzenwuchs bietet er dem Auge ständig Abwechslung.
8. Ehrfurcht einflößend stehen riesige Buchenstämme im weiten Abstand, ragen gerade hinauf und halten ihr Blätterdach geschlossen. Die hohen glatten Stämme mit den erst weit oben ansetzenden Ästen waren das architektonische Vorbild für die Baukunst der Gotik. Dieses Bild lieben wir – hoher, heiliger Hallenwald. Aber es ist ein Kulturprodukt, der künftige Naturwald des Weltnaturerbes wird anders aussehen.
9. Weite Blicke ins offene Umland des Weltnaturerbes sind nun möglich. Sanft neigt und hebt sich der Boden und erzählt noch immer vom enormen Druck der Gletscher, die darüber glitten und ihn formten. Nicht selten erscheinen Kraniche im Bild: Sie haben hier Brutplatz und Nahrungsort, und im Herbst kommen die Zugvögel des Nordens hinzu.
10. Eine ausgeräumte und intensiv genutzte Agrarlandschaft liegt links und rechts des Weges. Der allerdings schützt sich mit wilden und bunt gemischten Hecken. Alte Weiden stehen neben Holundern und Weißdorn, Kräuter decken den Saum, und das Ganze bietet Schutz und Nahrung für ungezählte Kleintiere, Amphibien, Vögel und Insekten.
11. Am Eingang in den Wald, mit der verlassenen Försterei am Wegrand, können wir einen Blick auf die winzige Ortschaft Grumsin werfen. Weitab von Hauptstraßen wurde sie als Zaunsetzerstelle erbaut, um im 16. Jahrhundert einen Wildzaun instand zu halten – das Wild sollte bei den Askaniern bleiben und nicht zu den Pommernfürsten auswechseln. Heute wohnen kaum 20 Menschen im Örtchen.
12. Östlich des Weges liegt die Bullenwiese. Heute ein kleines Gewässer mit verschilften Rändern und großen Seggen, war sie tatsächlich einst Weide. Das Wasser war abgeleitet worden. Inzwischen sind die ursprünglichen Bewohner zurück gekehrt, Schellenten und Schwäne sind zu sehen, Laubfrosch und Rotbauchunke zu hören. Und am andern Ufer verschwindet gerade der Kranich im Wald.
13. Eines der schönsten Moore des Buchenwalds Grumsin liegt am Weg und zeigt eine bezaubernde Mannigfaltigkeit von Lebensformen. Als Erlenbruch ausgeprägt, hat der veränderte, höhere Wasserstand die alten Bäume absterben lassen, viel Licht fällt aufs Wasser und lässt Calla oder Wasserschwertlilie prächtig gedeihen. Großlibellen lieben das warme, ruhige Wasser und nutzen den Ort für ihre Fortpflanzung. Im Juni ist fast an jedem Stängel eine Exuvie zu finden – die leere Hülle von Libellenlarven. Die einstigen Bewohnerinnen gaukeln bereits ruhelos über dem Wasser und lassen Lichtblitze von ihren zarten Flügeln fliegen.
14. Südlich des Weges liegt dunkel und unbewegt ein See: der Kleine Grumsinsee. Nicht nur Fischotter, Stockenten und Haubentaucher bewohnen ihn, er beherbergt auch Fische, und seine mit Schilfsäumen versehenen Ufer sind Niststätte für zahlreiche Kleinvögel wie die Schilfrohrsänger. Hier ist Gelegenheit zur Rast und stiller Beobachtung.
15. Buchen beherrschen das Bild, doch auch die bescheidene Hainbuche taucht auf, mitunter sind Linden und Ahorne aufgekommen. Nördlich des Weges liegt ein ausgedehntes Moor, und direkt an den Rand gepflanzt stehen Fichten mittleren Alters, die fehl am Platze sind und wohl kein langes Leben dort haben werden. Fichten gehören nicht in unser Tiefland, aber da sie schnell wachsen und Holz liefern, wurden sie auch in den Buchenwald gebracht.
16. Blick zum Buckowsee Der Urwaldsteig erreicht den Buckowsee, der südlich des Weges in einer tiefen Senke liegt. Nur etwa 5 ha Oberfläche hat der kleine See, der abflusslos ist und nur wenig abfließendes Oberflächenwasser als Speisung hat. Das weiche, kalkarme Wasser schafft Bedingungen, die für Brandenburgische Seen eher selten sind. Der Abhang vom Weg zum Seeufer hinab ist von Weißmooshalbkugeln bewachsen, ein Zeichen für die windbeeinflusste Erosion des Hanges, die die Nährstoffe mitnahm und nur ganz bescheidenen Pflanzen ein Bleiben erlaubt. Der See gehört seit 1990 zu den Naturentwicklungsgebieten im Biosphärenreservat und ist jeglicher menschlichen Nutzung entzogen - zumindest theoretisch. Immer wieder glauben Angler, nicht auf dieses Gewässer verzichten zu können, ihre illegalen Aktivitäten haben Einfluss auf eine ungünstige Entwicklung des Lebensraumes.
17. Der südliche Brackensee Dicht heran an den Weg tritt der Brackensee, der je nach Jahr und Jahreszeit größer oder kleiner ist, da seine Ufer flach sind und das Wasser je nach Niederschlagsmenge und Verdunstungsgrad höher oder niedriger steht in der Senke, die die eiszeitlichen Prozesse hier in der Landschaft hinterließen. Ein schmaler Schilfrand hält sich am Ufer, der Saum windet sich und schlägt Bögen, kleine Landzungen ragen hinein und versperren den Blick auf den hinteren Teil. Das Seewasser wirkt braun – hier spülen Oberflächenwässer öfter die Humusbestandteile der randlichen Moore ein, die für die dunkle Farbe sorgen.
18. Hohlweg am Waldrand Am Eingang in den Wald ist ein alter Wirtschaftsweg tief ins Gelände gedrückt und noch immer als Hohlweg zu erkennen.Er führt aufs Ackerland und zum Vorwerk Louisenhof. Davor steht eine Rosskastanie, ein Hinweis auf die Pflanzung durch den Menschen, von allein kam sie nicht hierher. Geschichte wird greifbar durch ihre sichtbaren Spuren. Hohlwege sind solche Spuren, tief eingedrückt in den Boden durch Bauernwagen, die jahrhundertelang die Geleise gefahren haben, sich mit ihren schmalen Rädern dauerhaft vermerkten im Gelände. Lange schon nutzt niemand mehr die alte Route, doch immer noch wird sie in der Landschaft bewahrt.
19. Am Südufer des Wolletzsees Der Wolletzsee gehört zu den in der Eiszeit durch Gletschertätigkeit ausgeschürften oder ausgespülten Rinnenseen, die tief sein können und oft sehr steile Ufer haben. Gut 330 ha Oberfläche hat er und ist damit ein recht großer See. Der Länge nach durchströmt ihn das Flüsschen Welse, das zu den in dieser Region sehr seltenen Fließgewässern zählt. Ein 16,5 km langer Wanderweg umrundet den See, und am Südufer gibt es einige Wegstücke, die nah ans Steilufer heranführen. Von dort kann der Wanderer weit schauen und sogar die eine oder andere Insel mitten im See erspähen. Sie sind klein und nur der Natur vorbehalten.
20. Die Adlerquelle: Wer zu Ostern noch im Dunkeln aufsteht und dann wortlos mit einem Tonkrug bis zur Adlerquelle, am südöstlichen Ufer des Wolletzsees gelegen, wandert, der kann dort vom zauberkräftigen Wasser der Quelle schöpfen. Er muss es auch noch ohne Kommentar wieder nach Hause bringen. Aber dann kann ein Trunk des frischen Wassers ihm oder ihr Schönheit, Gesundheit und langes Leben bescheren. Kann! Muss aber nicht...
21. Zu Gast in Luisenfelde Luisenfelde ist ein winziger Ort mit wenigen Häusern, aber in Luisenfelde wohnen die Milchmädels und das macht den Flecken so besonders. Diese Mädels sind vierbeinig und gehören der Rasse der Milchschafe an. Ihre tägliche Milchproduktion wandelt eine kleine Manufaktur in köstliche Produkte um: Fischkäse, Feta oder gut abgelagerten Hartkäse verkauft Familie Wiebke/Hübner gern, wenn jemand an ihrer Türe klingelt. Ein Plätzchen zum Sofort-Verkosten vor dem Hof gibt es auch!
Lieber vorher anrufen: 033364/70294
Adresse
16247 Groß-Ziethen
Gebiet
- Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin
Kategorien
- Wanderrouten
Zielgruppen
- Familien & Kinder
- Junge Leute
- Senioren