Naturwacht und Angelverein bringen schwimmende Nisthilfen auf dem Grimnitzsee aus

Der Angelverein am Grimnitzsee e.V. und die Ranger der Naturwacht des Biosphärenreservates Schorfheide-Chorin haben zehn schwimmende Brutinseln für die seltene Trauerseeschwalbe und zwei Brutflöße für die Flussseeschwalbe auf dem Grimnitzsee ausgebracht. Die künstlichen Inseln sollen den Vögeln einen sicheren Ort zur Eiablage und zur Aufzucht der Jungtiere bieten.

Ursprünglich brüten Trauer- und Flussseeschwalben auf natürlichen Inseln oder Sandbänken in Flüssen. Doch durch Flussbegradigungen und zunehmende Nutzung der Gewässer sind solche Brutplätze selten geworden. Die Brutinseln der Naturwacht sind eine einfache, aber wirkungsvolle Alternative, um diesen eleganten Zugvögeln beim Brüten zu helfen.

„Die Idee, den Seeschwalben hier eine Brutmöglichkeit zu bieten, entstand aus unseren regelmäßigen Beobachtungen am See“, erklärt Dirk Weier vom Forstamt Barnim und aktives Mitglied des Angelvereins. „Wir Angler haben immer wieder Seeschwalben gesichtet – deshalb habe ich angeregt, ihnen gezielt eine Plattform zur Aufzucht ihrer Jungen anzubieten. Jetzt hoffen wir, dass sie unser Angebot annehmen und hier erfolgreich brüten.“

Die Flöße wurden von den Rangern des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin beschafft und gebaut. Beide Partner brachten ihre jeweiligen Erfahrungen ein – die Naturwacht im Artenschutz, der Angelverein mit seiner genauen Kenntnis des Gewässers. Gemeinsam brachten sie die Flöße an eine ruhige, flache Stelle des Grimnitzsees und ließen sie dort zu Wasser. Anfang Juni überprüfen die Ranger, ob die Brut angenommen wurde.

Kooperation statt Konflikt

In den vergangenen Jahren wurden vermehrt Nutzungskonflikte am Grimnitzsee spürbar - ob durch Karpfenangler oder Kitesurfer. Viele wussten nicht, welche Regeln für das Gewässer gelten. Um hier für Klarheit zu sorgen, wurde eine gemeinsame Arbeitsgruppe gegründet. In einem intensiven Beteiligungsprozess haben verschiedene regionale Akteure – darunter unter anderem Angelvereine, Gemeinden, Polizei, Jagdausübungsberechtigte, Landkreis, Amts- und Biosphärenreservatsverwaltung – in enger Abstimmung neue Infotafeln entworfen. Diese stehen bereits am See. Zusätzlich sind die Regeln online auf der Webseite des Amts abrufbar.

Aus dieser Zusammenarbeit ist ein starkes Netzwerk entstanden. Auch in Zukunft möchten die Akteure gemeinsam aktiv sein. So planen die Naturwacht und der Angelverein mit der Junior-Ranger-Gruppe der Waldschule Reiersdorf in diesem Jahr eine Untersuchung der Wasserqualität am benachbarten Lubowsee – mit anschließender gemeinsamer Angelaktion. Am Werbellinsee sollen außerdem neue Nistkästen für die Schellente aufgehängt werden.

Gebiet

  • Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin

Meldung vom 08.05.2025